Praktische Tipps & Tricks für die Moderation von Online-Veranstaltungen

Wir alle durften viele Stunden Online-Erfahrungen mit digitalen Veranstaltungen, Meetings und Treffen sammeln. Das gute Gespräch und die menschliche Begegnung haben sich im digitalen Raum als herausfordernd dargestellt. Zugleich tauchen mit fortlaufender Übung und damit einhergehender Experimentierfreude neue gestalterische Möglichkeiten und spannende Möglichkeiten auf.

„Menschliche Begegnung im digitalen Raum – praktische Tipps für lebendige Online-Veranstaltungen“

Besonderheiten der Online-Moderation

Physische Distanz aller Teilnehmer*innen: Das Arbeiten in Gruppen im digitalen Raum zeichnet sich dadurch aus, dass sich die Teilnehmer*innen nicht im selben physischen Raum befinden. Alle sitzen verstreut an unterschiedlichen Plätzen mit ihren elektronischen Endgeräten. Dadurch entsteht eine physische Distanz, die mittels eines virtuellen Raumes eliminiert oder zumindest reduziert werden soll. Virtueller Raum statt physischer Raum. Der virtuelle Raum liegt im Internet. Er wird durch Software-Lösungen, Rechner und Internetverbindungen aufgebaut. Betreten können wir den virtuellen Raum über Links, Klicks und installierte Software. Das erfordert gewisses Know-How, Übung und Gewohnheiten und ist oftmals auch nicht inklusive. Zudem ist der virtuelle Raum unendlich groß. 100erte Teilnehmer*innen können schnell und einfach zusammen gebracht werden. Ein persönlichen Kennenlernen und der Beziehungsaufbau bleiben allerdings oft auf der Strecke.

Fokus auf technische Ausstattung und Software

In der Vorbereitung und Ausgestaltung virtueller Räume steht die Technik im starken Fokus. Welche Software setzen wir ein? Welche technischen Voraussetzungen brauchen die Teilnehmer*in? Wie können wir bisherige „analoge“ Tools und Methoden ins digitale übersetzen? Dabei entdecken wir, dass es oft keine 1:1 Übersetzung gibt.

Alles sehr effizient

In der digitalen Welt ist alles steuerbar, kontrollierbar und messbar. Das hilft uns Veranstaltungen sehr effizient durchzuführen. Exaktes Timing lässt sich umsetzen, in dem Teilnehmer*innen per Knopfdruck in Kleingruppen und wieder zurück geschickt werden – kein Zeitverlust für Wechsel oder Pausen. Wir werden zu Herrscher*innen über die Teilnehmer*innen. Das gilt auch, wenn wir mehrere Meetings für unsere Arbeitstage planen. Ohne Autofahrt dazwischen lassen sich locker 2 Meetings mehr unterbringen.

Zwischenräume fehlen

In der digitalen Welt fehlt es oft an Zwischenräumen und -wegen. Es entfällt die Reise oder Fahrt zum Besprechungs- oder Veranstaltungsort. Wir klicken uns auf die Minute pünktlich in Besprechungen ein, oder davor an der Garderobe mit unseren Arbeitskolleg*innen geplaudert zu haben. Selbst Pausen kommen in manch virtuellem Raum zu kurz, sodass Teilnehmer*innen spontan vom Bildschirm verschwinden.

Reduktion der Sinne

Der Stand der Technik und dessen Möglichkeiten reduzieren die eingesetzten Sinne im virtuellen Raum. Primär setzen wir nach wie vor unseren visueller Sinn ein und versuchen über kleine Video-Kacheln den Gemütszustand oder die Aufmerksamkeit unserer Teilnehmer*innen zu erahnen. Als zweite Informationsquelle dazu bleibt dann noch unser
auditiver Sinn – die Stimmlage und -farbe der Teilnehmer*innen erzählt uns viel über deren Befindlichkeiten. Viel vom Feinstofflichen aus der analogen Welt geht verloren oder muss mühsam erfragt werden – das kann bis zum atmosphärischen Vakuum führen.

Neue Konkurrenz

Im Internet finden wir alles! So ist es auch während der Teilnahme an Meetings und Veranstaltungen. Das Mailprogramm steht offen und die Tagesnachrichten sind nur 1 Klick vom Meeting entfernt. Youtube und Netflix bieten weitere spannende Unterhaltungs-Alternativen, sobald die Relevanz des Gehörten nachlässt oder die eigene Konzentration schwindet. Wenn dann der Arbeitsplatz noch in den eignen vier Wänden zu Hause liegt, können das Zwischengespräch mit der Frau/ dem Mann, Spielereien mit den Kindern oder sogar das Wäsche-Zusammenlegen zur Konkurrenz werden.

Arbeiten im Kinderzimmer

Der virtuelle Raum besteht eigentlich aus vielen kleinen physischen Räumen, in denen die einzelnen Teilnehmerinnen sitzen. Das Kinderzimmer, der Esstisch, das Homeoffice, der Garten, der Park, das Auto – verbinden sich in der digitalen Welt zu einem Raum – halb analog, halb digital. Die Menschen gewähren Einblicke in ihr Leben, manch Regalwand wird zum Hingucker oder Wäscheständer zum Grund, einen virtuellen Hintergrund dem echten Leben vorzuziehen. Schnurrt dann noch die Katze ins Mikrofon oder stürmen laut rufend die Kinder den Arbeitsplatz, weil das Abendessen fertig ist, sind wir mitten im Privatleben angekommen. Eine spannende Grenze, die zugleich viel Potential für ein lebendiges Miteinander in sich trägt.

Weiterführende Links

Workshop-Spiele Online
https://www.workshop-spiele.de/
Gamification
https://karlhosang.de/gamification-online-meeting/
Wirksame Online Moderation
https://komfortzonen.de/virtuelle-meetings-digitale-moderation/
Tscheckin – Fragen für Checkin (Einstimmungsrunde) und Checkout (Abschluss)
http:// https://tscheck.in/
Zoom-Escaper – Wie wir aus Zoom-Meetings flüchten können J
https://zoomescaper.com/

Digitale Tools & Werkzeuge

Umfangreiche Werkzeugsammlung
https://padlet.com/Formenfinder/hxfqrhfuzaer
Zoom
https://zoom.us/
Teams
https://www.microsoft.com/deat/microsoft-teams/group-chatsoftware
Jitsii
https://meet.jit.si/
Senfcall (Big Blue Button)
https://www.senfcall.de
Miro (Whiteboard)
https://miro.com/
Mura (Whiteboard)
https://www.mural.co/
Conceptboard (Whiteboard)
https://conceptboard.com/
Text-Pads
https://yopad.eu/
http://board.net/
https://www.systemli.org/
Digitale Pinnwand
https://padlet.com/
Virtueller Pausenraum
https://www.wonder.me/
Virtuelle Welt
https://gather.town/